Nicht immer ist eine LASIK-Behandlung möglich, weil die Weitsichtigkeit zu stark ausgeprägt ist oder die Hornhaut nicht die erforderliche Dicke aufweist. Dann können eventuell Kunstlinsen bei Hyperopie das normale Sehvermögen wieder herstellen. Dabei wird eine Kunstlinse in das Auge eingesetzt. Diese Linsenchirurgie ist ein weiteres Verfahren der refraktiven Chirurgie, auch eine ausgeprägte Weitsichtigkeit bis über +15 Dioptrien kann erfolgreich behoben werden. Man unterscheidet zwei Varianten. Phake Intraokularlinsen werden zusätzlich zu der eigenen Linse im Auge befestigt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass die Fähigkeit zur Akkomodation erhalten bleibt. Ist die körpereigene Linse jedoch bereits geschädigt, zum Beispiel durch eine Linsentrübung, wird sie entfernt und durch die Kunstlinse ersetzt. Auch wenn im Auge kein Platz für eine zweite Linse vorhanden ist, erfolgt ein Linsenaustausch.
Ebenso wie beim Augenlasern gehen der Operation eine Untersuchung und ein ausführliches Beratungsgespräch voraus. Der Eingriff selbst findet unter lokaler Betäubung statt, entweder durch Tropfen oder durch Spritzen in die Umgebung des Auges. Dann wird die Linse durch einen kleinen Schnitt am Rand der Hornhaut im Auge platziert und verankert. Je nach den anatomischen Besonderheiten kann die Intraokularlinse vor oder hinter der Regenbogenhaut eingesetzt werden. Der kleine Hornhautschnitt verheilt von selbst, eine Naht ist nicht notwendig. Im Gegensatz zu einer LASIK-Operation kann das Einsetzen künstlicher Linsen rückgängig gemacht werden, sollte eine Notwendigkeit dazu bestehen.
Kunstlinsen unterteilen sich in Monofokallinsen und Multifokallinsen. Multifokallinsen sind die erste Wahl, wenn die körpereigene Linse entfernt werden musste. Sie ermöglichen ein klares Sehen in verschiedenen Entfernungen, denn sie besitzen mehrere Brennpunkte. Monofokallinsen hingegen haben nur einen Brennpunkt. Während der Voruntersuchung wird geklärt, welche Methode angewandt und welcher Linsentyp eingesetzt wird.