Zu den bekanntesten Hilfsmitteln in der Augenheilkunde zählt eine Brille bei Hyperopie. Da bei diesem Sehfehler der Brennpunkt der einfallenden Lichtstrahlen hinter der Netzhaut liegt, kommen für die Brillengläser Sammellinsen zum Einsatz. Diese Linsen sind konvex gewölbt, das heißt, sie sind in der Mitte dicker und werden zum Rand schmaler. Der Brechwert der Linsen wird in Dioptrien angegeben, bei Sammellinsen mit einem vorangestellten Pluszeichen. Treffen die Lichtstrahlen parallel auf die Brillengläser, werden sie bereits vor dem Eintritt ins Auge gebrochen, eine weitere Brechung erfolgt dann durch Augenlinse und Hornhaut. Dadurch wird das Licht wieder auf die Netzhaut projiziert. Eine Brille bei Weitsichtigkeit beseitigt deren Ursachen nicht, sondern korrigiert den Brechungsfehler.
Brillengläser werden entweder aus Mineralglas oder aus Kunststoff hergestellt. Beide Materialien haben Vor- und Nachteile. Glas lässt sich dünner schleifen, besonders bei einer ausgeprägten Weitsichtigkeit kann das von Vorteil sein. Andererseits ist Glas schwerer als Kunststoff, besonders bei großen Brillengläsern kann das zum Nachteil sein. Kunststoff ist nicht nur leichter als Glas, sondern auch unzerbrechlich, deshalb ist dieses Material besonders für Kinderbrillen und Sportbrillen geeignet.
Soll die Brille nur zum Lesen oder bei der Computerarbeit getragen werden, sind Einstärkengläser, die nur einen Brennpunkt aufweisen, ausreichend. Diese Brille ist dann exakt auf eine bestimmte Entfernung eingestellt, zum Beispiel auf 40 Zentimeter zum Lesen. Häufig kommen aber Gleitsichtbrillen oder Bifokalbrillen zum Einsatz, mit denen neben der Weitsichtigkeit auch noch andere Fehlsichtigkeiten ausgeglichen werden können.